Gar nicht.
Eine Kastration fördert fast sicher das Auftreten von Hämangiosarkomen, den berüchtigten Milztumoren. Auch bezüglich Kreuzbandrissen scheint bereits festzustehen, dass diese Verletzung bei kastrierten Tieren deutlich häufiger vorkommt. Ziemlich klar ist inzwischen auch der Zusammenhang zwischen der Kastration und einer häufigen Störung bei älteren Hunden, der Schilddrüsenunterfunktion. Um das Risiko eines Bandscheibenvorfalls zu verringern, ist es außerdem besonders wichtig, dass die Wachstumshormone Zeit haben, ihre wichtige Arbeit an Skelett, Bändern und Muskeln zu leisten.
Nur bei zwingenden medizinischen Indikationen sollte unserer Meinung nach eine Kastration bei Hunden vorgenommen werden.
Das in Deutschland geltende Tierschutzgesetz gibt im übrigen einen sehr engen Rahmen vor, in dem eine Kastration beim Hund durchgeführt werden darf.
Tierschutzgesetz § 6
(1) Verboten ist das vollständige oder teilweise Amputieren von Körperteilen oder das vollständige oder teilweise Entnehmen oder Zerstören von Organen oder Geweben eines Wirbeltieres. Das Verbot gilt nicht, wenn
1. der Eingriff im Einzelfall
a) nach tierärztlicher Indikation geboten ist oder
b) bei jagdlich zu führenden Hunden für die vorgesehene Nutzung des Tieres unerläßlich ist und tierärztliche Bedenken nicht entgegenstehen, […]
Tierschutzgesetz | Vierter Abschnitt, Eingriffe an Tieren
- Die Kastration beim Hund – Ein Paradigmenwechsel [Von Ralph Rückert, Tierarzt]
- Kastration beim Hund (Teil 2) – Fragen und Antworten [Von Ralph Rückert, Tierarzt]
- Kastration und die (vielfach nicht bekannten) Folgen [Von der Zuchtgemeinschaft Ramis – Nowak, www.argoatjaeger.com]
- Soll ich meinen Hund kastrieren oder sterilisieren? [haustiermagazin.com]
- FAQ zum Thema Kastration beim Hund [ Von Marc Lindhorst, Martin Rütter DOGS – KIEL ]