Zum Inhalt springen

Über Tigerdackel

Als Tigerdackel bezeichnet man in seltener Unlogik Teckel, deren Fellfarbe in unregelmäßig ausgebildeten Flecken aufgehellt ist. Leopardendackel, Marmordackel oder was auch immer wäre besser geeignet, als nun ausgerechnet jene Dachshunde, die gerade keinerlei Streifen in der Fellfarbe aufweisen (im Gegensatz zu den tatsächlich gestreiften so genannten „gestromten“ Dackeln), als Tigerdackel zu bezeichnen. Aber der Name hat sich nun einmal eingebürgert und dann sei es eben so.

Zucht von gefleckten Dackeln

Die Aufhellung oder Marmorierung kann jedes „gefärbte“ Areal eines Hundes betreffen. Sie folgt keiner erkennbaren geometrischen Regel und verteilt sich „zufällig“. Sie wirkt sich damit eventuell auch auf die Augenfarbe aus. Tigerdackel können daher eine ganz oder in Teilen blau oder weiß scheinende Iris aufweisen, so genannte Glas- oder Fischaugen, was im Übrigen das Gesicht des Hundes nicht beeinträchtigt und ausdrücklich keinen Fehler des Hundes ausmacht.

Tigerdackel | Postkarte von 1913

Tigerdackel | Postkarte von 1913

Tigerdackel sind keine neue und erst recht keine „Mode“- Erscheinung, sondern eine altbekannte und schon in den ersten Stammbüchern des 1888 gegründeten Deutschen Teckelklub erwähnte Farbvarietät, der sich lange nur wenige Züchter widmeten. Das lag daran, dass bei Beteiligung eines Tigerdackels an einer Paarung zwar getigerte Welpen entstehen können, aber die Frage ob, wie viele, und in welcher Ausprägung getigerte Welpen fallen, wenig vorhersehbar war und ist. Regelmäßigkeit ist aber in der Rassehundezucht oft ein Ausschlag gebendes Kriterium. Der Versuch, durch gezielte Verpaarung von Tigerdackeln untereinander einen „Tigerstamm“ herauszubilden scheiterte einerseits daran, dass nur wenige Tigerdackel für solche Verpaarungen zur Verfügung standen, die zu allem Überfluss auch noch recht nahe verwandt waren, und andererseits daran, dass unter diesen Bedingungen dann vermehrt Tigerdackel mit Gesichts- oder Hörbehinderungen auftraten.

Die Tigerdackelzucht stellt noch heute auch für manchen an sich erfahrenen Dackelzüchter ein etwas unheimliches und schwer zu durchschauendes Gebiet dar. Das hat manchmal eine innere Ablehnung zur Folge. Dabei ist dies alles keine Hexerei, sondern einfach nur Genetik. Damit ist zwar statistisch -und damit auf unendlich viele Würfe mit unendlich vielen Welpen bezogen- exakt berechenbar, welche Ergebnisse aus welchen Verbindungen fallen werden, auf die Erwartung an den einzelnen Wurf bezogen bringt das den Züchter aber nicht wesentlich weiter, denn er hat für diesen einzelnen Wurf -mit endlicher Welpenzahl- nur mathematische Wahrscheinlichkeiten an der Hand. Das Vertrackte daran: Selbst eine Wahrscheinlichkeit von 60% für das Auftreten von getigerten Welpen im Wurf garantiert keineswegs, dass auch nur ein getigerter Welpe im konkreten Wurf tatsächlich fällt. Theorie und Praxis eben. Oder die Erkenntnis, dass eine Wahrscheinlichkeit von nur 5%, morgen tot umzufallen zu 100% Mist ist, wenn sie eintritt.

Erbanlage „Merle“

Verantwortlich für die Aufhellung oder Marmorierung ist eine Erbanlage des betroffenen Hundes; nennen wir diese einmal „Merle-Faktor“ oder „Merle-Gen“ und bezeichnen sie kurz als „M“.

Wie beim Auto sagt das Vorhandensein eines Steuers alleine nichts darüber aus, ob das Auto nun nach links oder nach rechts fährt. Wir müssen noch unterscheiden zwischen denjenigen Varianten dieser Erbanlage, die die Aufhellung so steuern, dass sie tatsächlich erfolgt und denen, die sie so steuern, dass sie tatsächlich nicht erfolgt. Also sei die die Aufhellung auslösende Erbanlage „M“ genannt und die Erbanlage, die steuert, dass keine Aufhellung erfolgt „m“.

An dieser Stelle wird die Sache notwendigerweise ungenau. Es ist wichtig, sich zu vergegenwärtigen, dass „m“ oder „M“ kein Ding an sich beschreiben, sondern einen Ort im DNA-Strang und dass die Unterscheidung zwischen „m“ und „M“ versucht, eine Idee davon zu vermitteln, dass dieser Ort verschieden ausgestaltet ist. Heute nimmt man an, dass am Genort M „Verästelungen“ im DNA-Strang auftreten können, die selbst durchaus unterschiedlich ausgestaltet sein können. Das „m“ würde demnach besagen, dass am Ort M keine Verästelung auftritt, während „M“ besagt, dass dort eine Verästelung auftritt. Welcher Art diese Verästelung ist, ob lang oder eher kurz, ist damit noch nicht gesagt.

Kurzhaardackel Welpe | Schwarztiger Hündin

Schwarztiger Hündin | Welpe

Es scheint nach neuerer Literatur so zu sein, dass die längsten Verästelungen am Ort M die stärksten Aufhellungen der Pigmentierung verursachen, daneben aber noch mindestens vier Varianten mit kürzeren Verästelungen existieren, die weniger starke bis gar keine Aufhellungen verursachen. Auf die Unterscheidung verschiedener Typen von „M“ werde ich hier jedoch nicht weiter eingehen.

Vererbung der Tigerung

Damit die Sache nicht zu einfach wird besitzt jeder Hund fast jede Erbanlage doppelt. Er hat je einen Satz vom Vater und einen Satz von der Mutter erhalten, als sich Eizelle und Spermium vereinigten. Ein Hund hat somit, was die Aufhellungssteuerung betrifft, die Erbanlagenkombination MM, mm oder Mm von seinen Eltern mit auf den Weg bekommen.

Das Allel M ist dabei dominant gegenüber dem Allel m. Die Anlage zur Ausbildung der Tigerung setzt sich, wenn vorhanden, gegenüber der Anlage, die Tigerung nicht auszubilden, durch. Ein Nichttiger trägt immer die Kombination mm, ob er nun unter den Vorfahren Tigerdackel hat oder nicht. Dass ein tatsächlicher Nichttiger die Anlage zur Tigerung trage und an die nächste Generation versteckt weitergeben könnte, gehört ins Reich des Züchterlateins (wie im Übrigen auch solch blühender Unsinn, dass Tigerdackel lediglich über mindere jagdliche Anlagen verfügten). Eine Ausnahme mögen die Hunde bilden, die eine kurze und nicht zur Aufhellung führende Variante von „M“ tragen. Aber auch diese Hunde können nur weitergeben, was sie haben, nämlich die kurze und nicht zur Aufhellung führende „M“-Variante und werden keine getigert erscheinende Nachkommen produzieren.

Engels Harlekin | Standarddackel (schwarz gefleckt)

Gesundheitsrisiken

Bei Hunden, die die Kombination Mm aufweisen und die damit getigert erscheinen, ist das Risiko, dass Seh- oder Hörbeeinträchtigungen auftreten, nach heutigem Wissensstand gegenüber einfarbigen Dackeln nicht erhöht. Allerdings besteht nach heutigem Kenntnisstand bei Hunden, die die Kombination MM aufweisen eine gehäufte Wahrscheinlichkeit des Auftretens von Gesichts- oder Gehörstörungen, was allerdings nicht bedeutet, dass diese Tiere in jedem Fall taub oder blind wären. Wegen des auf den ersten Blick seltsam erscheinenden Zusammenhangs zwischen Pigmentbildungs- und -einlagerungsprozessen mit Gehör und Gesicht muss ich hier des ansonsten gesprengten Rahmens wegen auf speziellere Literatur verweisen. Dennoch bedeutet dies für die verantwortungsvolle Zucht mit Tigerdackeln, dass die Verpaarung zweier Tigerdackel untereinander zu unterbleiben hat!

Kreuzt man nämlich zwei Elterntiere, die die Kombination Mm aufweisen, wird statistisch gesehen (also auf eine sehr große bis unendliche Zahl von Nachkommen bezogen), ein Teil dieser Nachkommen (25%) immer die Kombination MM und damit ein erhöhtes Risiko für Gesichts- oder Gehörschädigungen tragen. Entsprechend ist im DTK die Anpaarung zweier Tigerdackel untersagt. „Statistisch“ bedeutet, wie oben ausgeführt, dass unter sagen wir fünf Welpen eines konkreten Wurfes aus der Verbindung zweier Tigerteckel kein einziger die Kombination MM auch tatsächlich tragen muss. Das widerlegt dann aber nicht die Statistik, sondern ist ein Einzelereignis ohne eigene Aussagekraft. Genau so gut könnten in einem anderen konkreten Wurf alle Welpen MM tragen.

Tigerdackel Hannemann-Erdmannsheim von 1894 | Aus der Zucht von Emil Ilgner (Gründungsmitglied des Deutschen Teckelklubs)

Tigerdackel Hannemann-Erdmannsheim von 1894 | Aus dem Zwinger von Emil Ilgner (Gründungsmitglied des Deutschen Teckelklubs)

Diese Art Glücksspiel zulasten der Gesundheit unserer Hunde ist nicht zu tolerieren, zumal es ohne Not geschehen würde. Ein Tigerdackel darf, wenn man verantwortungsvoll züchtet, nur mit einem Nichttigerdackel verpaart werden. Dann treten unter den Nachkommen nur Tiere mit den Kombinationen Mm und mm auf, für die besondere gesundheitliche Risiken nicht bestehen. Es ist also durchaus möglich, gesunde Tigerdackel zu züchten, wenn man damit leben kann, dass bei solchen Verpaarungen eben nicht vorhersehbar ist, ob im konkreten Wurf überhaupt und wie viele getigerte Welpen fallen.

Wirkung des „Merle-Gens“ auf die Grundfarbe

Eine Besonderheit des Merle-Gens ist, dass seine aufhellende Variante sich auf unterschiedliche Grundfarben unterschiedlich stark auszuwirken scheint, bzw. auf die Gene, die wiederum die Entwicklung und Ausprägung der Grundfarbe steuern, unterschiedlich wirkt. Tatsächlich ist die unterschiedliche Wirkung des M-Gens auf die Pigmente Eumelanin und Phäomelanin bekannt; aber auch hier gilt wieder: Näheres würde den Rahmen sprengen und ist für das Folgende, das sich auf das mit den Augen Wahrnehmbare bezieht, entbehrlich.

Am stärksten scheint die aufhellende Wirkung bei an sich schwarzer Grundfarbe. Hier zeichnen sich stets deutlich von der Grundfarbe abgesetzte Bereiche mit wesentlich aufgehelltem scheinbarem Grau ab. Ähnlich und entsprechend verhält sich die Angelegenheit bei brauner Grundfarbe.

Nur vom Äußeren her einen Tigerdackel zu erkennen, kann bei wirklich roter Grundfarbe dagegen etwas anspruchsvoller werden; so lange aber der Dackel die Anlage für schwarz trägt und damit einen schwarzen Nasenschwamm zeigt, ist der Tiger mit nur etwas Aufmerksamkeit in der Regel jedenfalls im Jugendstadium -und da wird die Farbe des Welpen schließlich erfasst und in Ahnentafel und Stammbuch festgehalten- stets zu erkennen. Daran ändert auch nichts, dass im Erwachsenenalter mancher Rottiger insbesondere unter Kunstlicht und in der Kürze der Zeit auf Ausstellungen als rot „durchgeht“.

Regelmäßig ein gewisses Risiko stellt die Beurteilung der Tigereigenschaft nur nach dem Äußeren bei den nicht schwarz tragenden Dackeln mit wirklich rein roter oder fast schon lohgelber Grundfarbe dar. Diese Tiere erkennt man rasch und zuverlässig an -bei Dackeln unerwünschten- roten Nasenschwämmen (sie können ja kein Schwarz ausbilden). Bei diesen Tieren ist vom äußeren Anschein wirklich schwer zu erkennen, ob sie Tigerdackel sind oder nicht. Vor der Anpaarung roter Teckel ohne schwarzen Nasenschwamm mit Tigerdackeln sollte daher stets die heute gegebene Möglichkeit der genetischen Untersuchung genutzt werden um definitiv auszuschließen, dass unbeabsichtigt Tiger mit Tiger verpaart wird, es sei denn, es kann sicher ausgeschlossen werden, dass der rote Nichttiger überhaupt Tigerdackel unter den Vorfahren der Ahnentafelgenerationen hat (dann kann er nur mm tragen und kann jedenfalls mit einem Tiger, der Mm trägt verpaart werden) .

Dieser sichere Ausschluss dürfte aber nur dann möglich sein, wenn diese Vorfahren selbst schon bei diesem Züchter gefallen sind, denn man darf getrost davon ausgehen, dass der DTK gute Gründe hatte, ab 2012 den genetischen Abstammungsnachweis verpflichtend zu machen und nicht nur auf die Angaben aus den Ahnentafeln zu vertrauen, denn auch die sind aus geduldigem Papier und beruhen zunächst auf den Angaben des Züchters.

Brauntigerdackel | G-Wurf von Honey
braun gefleckte Dackelwelpen | G-Wuf von Engels Harlekin und Honey aus Dörnchen FCI

Vorschriften des DTK zur Tigerdackelzucht

Der DTK ist anlässlich seiner Delegiertenversammlung 2013 allerdings so weit gegangen, unterschiedslos jeden Dackel, der mit einem Tigerdackel verpaart werden soll, verpflichtend vor dem Deckakt kostenintensiv auf das Vorhandensein des Allels M zu untersuchen, um unbeabsichtigte Paarungen zwischen zwei Tigerdackeln zu vermeiden.

Unabhängig davon, dass diese neue Bestimmung nun einmal besteht und damit zu beachten ist: Indem sie zahlreiche Teckel, bei denen das nach dem Vorgesagten absolut überflüssig ist, der teuren genetischen Pflichtuntersuchung bei beabsichtigter Anpaarung mit einem Tigerdackel unterwirft schadet sie besonders den Kaninchen- und Zwergteckeln. Jeder Dackelzüchter dem nicht besonders an Tigerdackeln liegt, insbesondere jeder Halter von potenziellen Deckrüden, wird diese Mehrkosten der genetischen Untersuchung scheuen und damit von einer Verpaarung seines Hundes mit einem Tigerdackel absehen. Ergebnis wird sein, dass für Nichts und wieder Nichts der Genpool dieser Rassen um das Genpotenzial der Tigerdackel geschmälert wird und das, während gleichzeitig rasseübergreifende Verpaarungen von Kaninchen- mit Zwergdackeln stattfinden, eben weil der Genpool bei diesen Rassen bedenklich schmal geworden ist.

Diese Bestimmung ist daneben auch in sich unlogisch. Wenn es tatsächlich in nennenswerter Zahl „unsichtbare“ Tigerteckel gibt, dann müssten bei jeder Anpaarung einfarbiger Teckel beide Elterntiere untersucht werden, denn es könnten ja zwei „unsichtbare“ Tiger unbeabsichtigt verpaart werden. Damit aber nicht genug: Neuerdings müssen alle Welpen aus einem Wurf mit einem Tigerelterntier merlegetestet werden, soweit sie nicht eindeutig Tigerdackel sind. Da nur ein verschwindend geringer Teil der Welpen im DTK in die Zucht geht und vor der erstmaligen Zuchtverwendung mit einem getigerten Partner ohnehin auf Merle getestet werden muss, stellt sich wiederum die Sinnfrage. Vor allem die Begründung des damaligen Antrags an die Delegiertenversammlung, nämlich die korrekte Farbe (!) in das Stammbuch eintragen zu können, scheint mir nicht ganz überzeugend. Die „Farbe“, das was man sieht, ändert sich ja nicht. Tatsächlich wird an „Farbe“ dann die genetische Ausstattung dahinter eingetragen, die bei Hunden ohne Zuchtverwendung gelinde gesagt entbehrlich ist.

Noch eine Bemerkung am Rand: Wenn (s.o) durch die Anlage „M“ Prozesse in Gang gesetzt werden, die sowohl Besonderheiten der Pigmenteinlagerung hervor rufen, als auch (in der Variante MM) Besonderheiten (nun aber durchaus unerwünscht) bei der Gesichts- und Gehörausbildung bedingen können ABER Varianten von „M“ existieren, die diese Prozesse nicht auslösen und damit KEINE Besonderheiten der Pigmenteinlagerung hervorrufen (das sind dann die so genannten kryptischen Tiger) besagt das doch, dass diese Variante von „M“ auch keine Gesichts- oder Gehörbeeinträchtigungen verursachen kann?

Im Ergebnis scheint hier wieder eine – kryptisch getigerte- Sau durchs Dorf getrieben, die praktischerweise nur einen kleinen Teil, nämlich diejenigen, die auch Tiger züchten, der Mitglieder wirklich belastet und züchterisch sowie tierschützend null Relevanz hat.

Aufgrund des Mehraufwandes den man hat, um geeignete Zuchtpaare zusammenzustellen war Tigerdackelzucht schon immer etwas aufwändiger, was sich auch im Preis abgegebener Tiere widerspiegeln kann. Da die Nachfrage nicht nachlassen, die Zahl der gewölften Tigerdackel aufgrund der neuen Bestimmungen aber abnehmen wird, ist davon auszugehen, dass sich das auch auf die Preisentwicklung auswirken wird.

Schade nur, dass dies einerseits Vermehrern außerhalb des DTK Tür und Tor öffnet, die die Nachfrage an Tigerdackeln gerne befriedigen werden; andererseits aber auch wie dargelegt die genetischen Vielfalt, insbesondere bei den kurzhaarigen Kaninchen und Zwergteckeln innerhalb des DTK, negativ beeinflussen wird.

Seriöse Züchter werden niemals behaupten, dass die Farben ihrer Dackel „selten“ sind, noch berechnen sie überhöhte Preise, abhängig von der Farbe des Hundes.

Exkurs: Verdünnte Farben bei Dackeln

Kommen Sie nicht in Versuchung „seltene“ farbige Dackel wie „Blue“ oder „Isabella“ zu kaufen. Sie werden solche bei DTK-Züchtern kaum finden. Wenn Sie bereits einen haben, züchten Sie bitte nicht mit ihm oder ihr. Der britische Dackel-Rassestandard (Stand August 2021) bezeichnet die verdünnten Farben Blue und Isabella als höchst unerwünscht.

Sie können nie sicher sein, welche Risiken für die Gesundheit der Welpen von Züchtern eingegangen wurden, die behaupten, „seltene Farben“ zu züchten. Bei Dackeln mit sogenannten verdünnten Farben (engl.: to dilute – verdünnen) erhöht sich das Risiko für die Krankheit CDA (von Color Dilution Alopecia, deutsch: „Farbmutantenalopezie“). CDA ist eine bislang nicht testbare Erbkrankheit. Die spezielle Erkrankung der Haarfollikel, die zu Haarausfall führt, betrifft ausschließlich Hunde mit Verdünnungsfarben, die das Gen für die Farbverdünnung in reinerbiger Form (d/d) tragen. CDA äußert sich vor allem durch starken Juckreiz, Fellverlust, Hautekzeme und schlecht heilende Wunden.

Die Farbmutantenalopezie kommt anscheinend viel häufiger in Rassen vor, bei denen das Dilute-Allel neu eingeschleust wurde (Dackel, Französische Bulldogge, Labrador). Bei diesen bislang nicht von CDA betroffenen Hunderassen sollte man das Risiko dieser Haar- und Hautkrankheit unserer Ansicht nach unbedingt bei der Zucht vermeiden.

Link Tipps
Das könnte Sie auch interessieren
error: Content is protected !!