Dackel, Teckel oder Dachshunde – drei Namen für dieselben Tiere – werden in drei Haararten (Lang-, Rau- und Kurzhaar) und drei Größen (Standard, Zwerg und Kaninchen) gezogen. „Dem“ Urdackel, den es so nicht gab, am nächsten kommen die Kurzhaardackel (falls Sie beim letzten Satz gestutzt haben: Unter der Rubrik „Übers Züchten“ erfahren Sie mehr zu diesem Thema).
Kurzhaardackel im Deutschen Teckelklub
Kurzhaardackel werden im DTK in den Farben schwarzrot (schwarz mit Abzeichen), rot (auch Hunde mit roter Grundfarbe und mehr oder weniger ausgeprägter Stichelung werden einheitlich als „rot“ bezeichnet) und braun (mit Abzeichen) gezogen. Dackel mit erheblichen Weißanteilen sind ebenso unerwünscht und nicht zur Zucht zugelassen wie so genannte Piebald-Dackel (diese zeigen ähnlich Palomino-Ponies große Flecken unterschiedlicher Farbe).
Alle Farben können auch als getigert ausfallen, d.h.: Die Grundfarbe, die stets beherrschend bleibt, ist unregelmäßig aufgehellt. Die Bereiche der Aufhellung erscheinen jedoch nie weiß oder in einer anderen Farbe als der aufgehellten Grundfarbe. Ebenso wie bei der Tigerung handelt es sich bei der Farbvariante „gestromt“ keineswegs um „neue“ „Erfindungen“ sondern altbekannte, wenn auch eher seltene Farbvarianten, die bei sachgemäßer Zucht entgegen immer wieder kolportierten anders lautenden Gerüchten nach heutigem Kenntnisstand mit keinerlei gesundheitlich nachteiliger Ausstattung des Hundes verbunden sind.
Dackel als Gebrauchshunde
Die zweckfreie Züchtung auf bestimmte Merkmale ist eine historisch junge Erscheinung in der Haustierzucht. Ältere Rassen bildeten sich stets auf einen bestimmten Gebrauchszweck hin aus. Eigenschaften, die diesem Zweck dienten wurden betont. Tiere, die Eigenschafen aufwiesen, die dem Gebrauchszweck entgegenliefen, wurden ausgemerzt oder nicht zur Zucht verwendet.
Dackel waren und sind primär Jagdhunde, gedacht u.a. für den selbstständigen Einsatz unter der Erde in engen Bauten, der Suche nach verletztem Wild oder dem Stöbern. Dackel weisen daher auch heute noch eine Reihe von Eigenschaften auf, die diesem Zweck förderlich waren. Das geht vom Körperbau, der über und unter der Erde Wendigkeit und stets gutes Durchkommen garantiert, über den generell ausgeprägten Jagdtrieb hin bis zu einem kaum zu erschütternden Selbstbewusstsein, das den Hund befähigt und verleitet, unabhängige Entscheidungen zu treffen, die der Dackel mit dem ihm eigenen Mut umsetzt. Nicht immer zur reinen Freude des Halters. Dackel gelten daher gerne als „stur“ und eigensinnig.
Jagdhund oder Familienhund?
Dieser Ruf haftet den Dackeln zu unrecht an. Kein Jäger hätte einen Hund eingesetzt, dem es unmöglich ist, zu gehorchen. Es ist durchaus möglich, einen Dackel den eigenen Lebensumständen entsprechend zum Familienhund zu erziehen. Es bedarf dazu aber einer intensiven Auseinandersetzung mit den individuellen Eigenheiten Ihres Lieblings, der es an liebevoller Konsequenz nicht fehlen darf. Gemeint sind damit nicht sinnentleerte „Strenge“ oder das Aufrechterhalten eines bedrohlichen Pseudo-Dominanzgehabes über das Tier, sondern Selbstgewissheit, Eindeutigkeit und Nachvollziehbarkeit Ihres Handelns dem Hund gegenüber. Sie werden dann einen treuen und aufmerksamen Begleiter gewinnen, der jedoch gefordert werden will.
Ein Leben ausschließlich auf dem Sofa oder im kleinen Reihenhausgarten mit gelegentlichen kurzen Spaziergängen tut keinem Dackel diesseits des Seniorenalters gut. Dackel wollen Beschäftigung, gleich ob körperlicher oder geistiger Natur.
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